Kooperative Promotion zwischen der Hochschule Mittweida und der TU Ilmenau

Kooperative Promotion zwischen der Hochschule Mittweida und der TU Ilmenau

FK02-Aktuelles

Auch wenn die Hochschule Mittweida kein Promotionsrecht hat, gibt es die Möglichkeit für Studenten hier eine Doktorarbeit anzufertigen. Wie das funktioniert, zeigt das Beispiel von Nurul Amanina Binti Omar.

Frau Nurul Amanina Binti Omar bei der Verteidigung Ihrer Masterarbeit an der TU Ilmenau mit Ihren Betreuern Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h.c. Andreas Bund (links, TU Ilmenau) und Prof. Dr. rer. nat. Frank Köster (rechts, Hochschule Mittweida)

 Die junge Frau stammt ursprünglich aus Kuala Lumpur (Malaysia). Nachdem Sie die deutsche Sprache bereits in einem Sprachkurs in der Heimat kennengelernt hat, lag es nahe, für ein Studium nach Deutschland zu gehen. „Deutschland genießt international, im Bereich der Ingenieurwissenschaften, einen sehr guten Ruf. Die Ausbildung hier ist, im Vergleich zu anderen Ländern, sehr praxisnah.“ so Frau Omar.

 Nach Ihrer Ankunft in Sachsen im September 2012 hat Sie sich zunächst für einen Sprachkurs eingeschrieben. Dabei konnte Sie Ihre Deutschkenntnisse weiter verbessern. Ein Jahr später, im Herbst 2013, hat Sie dann Ihr Maschinenbaustudium an der Hochschule Mittweida aufgenommen. „Beim Studium in einer kleinen Stadt, kann man sich gut auf das Wesentliche konzentrieren. Außerdem sind die Mieten relativ gering. Die Hochschule bietet einen familiären Charakter, man kommt schnell und unkompliziert mit Professoren und Mitarbeitern ins Gespräch. Das war mir insbesondere für den Studienstart sehr wichtig. Zudem ist die Ausbildung praxisnäher als an Universitäten.“ blickt Frau Omar zurück.

 Aufgrund Ihrer guten Chemiekenntnisse hat Sie sich während Ihres Maschinenbaustudiums für den Studienschwerpunkt Werkstofftechnik/Oberflächentechnik entschieden. Sowohl Ihr Praxissemester als auch die Bachelorarbeit hat Frau Omar dann bei der Surtec International GmbH in Zwingenberg (Hessen) absolviert. Die Firma tritt als Elektrolytentwickler für die Oberflächentechnik auf. Thema der Bachelorarbeit waren Untersuchungen auf dem Gebiet der galvanischen Abscheidung von Zink-Eisen-Schichten.

 Auf Grund Ihrer sehr guten Studienleistungen im Bachelorstudium hatte sich Frau Omar bereits früh dazu entschieden einen Masterabschluss zu machen. Speziell im Bereich Elektrochemie und Galvanotechnik ist das an der TU Ilmenau in Thüringen möglich.

 Zur Anfertigung der Masterarbeit gab es die Gelegenheit wieder an die Hochschule Mittweida zurückzukehren und dort an einem Forschungsprojekt der Professoren Hahn und Köster (Fachgruppe Fertigungs- und Werkstofftechnik) zu arbeiten. Das Thema der Abschlussarbeit war der Einbau von Borpartikeln in eine außenstromlos hergestellte Nickel-Phosphor-Schicht. Frau Omar hat Ihre Masterarbeit Anfang Februar dieses Jahres erfolgreich in Ilmenau verteidigt. Auch in Ihrer Masterausbildung hat die junge Frau sehr gute Studienleistungen gezeigt.

Frau Omar hat sich deshalb dazu entschieden zu promovieren. Dazu nutzt Sie die Möglichkeit einer sogenannten kooperativen Promotion zwischen der Hochschule Mittweida und der TU Ilmenau. Bei einer kooperativen Promotion werden die PromovendInnen von je einem Hochschullehrer einer Universität (Erstgutachter) und einer Hochschule (Zweitgutachter) – in diesem Fall der Hochschule Mittweida – betreut.

Thema der Promotion von Frau Omar wird sein, die Schichten, die Sie während Ihrer Masterarbeit hergestellt hat, einer Wärmebehandlung unterziehen. Ziel ist die lokale Ausbildung von härtesteigernden Phasen und deren Charakterisierung.

Frau Omar ist dazu in den kommenden 3 Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Mittweida angestellt.

Wir wünschen Frau Nurul Amanina Binti Omar an der Stelle viel Erfolg.

Text: Frank Poschmann und Nurul Amanina Binti Omar