Nachwuchswissenschaftlerkonferenz: Integration von KI in das Arbeitssystem-Modell nach REFA

Nachwuchswissenschaftlerkonferenz: Integration von KI in das Arbeitssystem-Modell nach REFA

FK02-Aktuelles

Forscher Nachwuchs | Christina Pietschmann und Katharina Müller-Eppendorfer forschen zur Einbindung von KI in Arbeitsprozesse

Künstliche Intelligenz (KI) findet in der heutigen Arbeitswelt zunehmend Anwendung. Sie soll bei Fertigungsprozessen mit Algorithmen, Datenanalysen, Datenauswertungen sowie Visualisierungen unterstützen und dabei nachvollziehbar und verlässlich funktionieren. Neuartigen Disstress durch Daten und Informationen gilt es aber zu vermeiden. KI soll den Menschen entlasten jedoch nicht ersetzen.

Im Forschungsvorhaben geht es um Einsatz- und Integrationspotenziale der KI zur Unterstützung des Menschen im Bereich der manuellen Montage und Bereitstelllogistik. Als Grundlage der Analysen wird das Arbeitssystem-Modell nach REFA herangezogen.

Die Betrachtung des Arbeitssystem-Modells erfolgt hierbei zerlegt in seine Elemente, z. B. Arbeitsaufgabe, Mensch, Betriebsmittel, Arbeitsablauf und Umwelt. Die Identifizierung der potenziellen Einsatzbereiche der KI am Beispiel eines Arbeitssystems ist somit präzise möglich. Für die Vereinbarkeit zwischen den Elementen des Arbeitssystems und den möglichen Teilfunktionen einer KI wird das Periodensystem der KI herangezogen. Die Teilfunktionen der KI werden in die Kategorien Assess - Erfassen, Infer - Deuten und Respond - Reagieren untergliedert. Das Periodensystem der KI ermöglicht damit die Einsatzbereiche der KI im Arbeitssystem übersichtlich zu identifizieren und Ideen für neue Anwendungen zu generieren. Schwerpunkte der Betrachtung bilden die KI-gestützte ergonomische Arbeits(platz)bewertung, die KI-gestützte Bewertung physischer Belastungen sowie die anwendungsorientierte Gestaltung digitaler Assistenzsysteme und Fernunterstützung.

Auf Grund des vorgesehenen modularen Aufbaus der anwendbaren KI-Bausteine sind diese branchenunabhängig übertragbar und grundsätzlich auch für andere Schwerpunkte anwendbar. Praktische Anwendung findet das generierte Modell beispielsweise bei der sensorbasierten Ergonomiebewertung am Arbeitsplatz oder bei der Unterstützung des Arbeitsprozesses am Beispiel der Identifikation falscher Objekte in einem Behälter.

Wer mehr über dieses spannende Thema erfahren möchte, kann sich gern am Christina Pietschmann und Katharina Müller-Eppendorfer oder das Zentrum InnArbeit wenden.

Christina Pietschmann studierte Industrial Management & Engineering an der Westsächsischen Hochschule Zwickau und ist seit 2016 mit kurzer Unterbrechung in der Hochschule Mittweida, Fakultät Ingenieurwissenschaften, Institut InnArbeit-Zentrum für innovative Arbeitsplanung und Arbeitswissenschaft, angestellt. Aus Ihrer praktischen Tätigkeit bringt sie Erfahrungen in den Bereichen Fabrikplanung, Arbeitsplanung, Arbeitsgestaltung und Prozessoptimierung mit.

Katharina Müller-Eppendorfer, M.Eng. ist seit 2009 Forschungsmitarbeiterin am Institut „InnArbeit“. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten der Planung und Verbesserung von manuellen Montagen, Ergonomieanalysen von Fertigungsprozessen, Fabrikplanung sowie die Planung von Anwendungsmöglichkeiten mit VR.

Text: Christina Pietschmann
Fotos: InnArbeit

Das diesem Poster zugrunde liegende Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 02L19C300 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin/beim Autor.