Oberflächentechniker besuchen Schallplattenhersteller in Leipzig

Oberflächentechniker besuchen Schallplattenhersteller in Leipzig

FK02-Aktuelles

Die erste Frage wird bei den meisten beim Lesen der Überschrift sein: “Warum besuchen Oberflächentechniker einen Schallplattenhersteller?“

Die Frage kann ganz einfach beantwortet werden. Ohne die Oberflächentechnik, im speziellen das Verfahren der Galvanoformung, würden Schallplatten gar nicht existieren. Das gleiche gilt auch für CD`s. „Und warum wird ein Schallplattenhersteller besucht? Die Vinylplatten sind doch nicht mehr zeitgerecht.“ Auch diese Frage kann schnell beantwortet werden. Im Vergleich zu der aussterbenden Compact Disc erlebt die Schallplatte aktuell einen zweiten Frühling in der Musikbranche. Dies war unter anderem der Grund, weshalb die Bezirksgruppe Sachsen von der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e.V. (DGO) zu der Betriebsbesichtigung in die Schallplattenmanufaktur R.A.N.D. Muzik mit Sitz in Leipzig einlud. „Das Interesse für die Veranstaltung war so hoch, dass sie in kurzer Zeit ausgebucht war und zeigte, dass die Schallplatte nicht abgeschrieben ist.“ so die Organisatorin. Unter den rund 20 Teilnehmern befanden sich auch fünf Oberflächentechniker aus Mittweida (siehe Bild).

Für die Mittweidaer war die Exkursion eine sehr gute Gelegenheit die theoretischen Kenntnisse über das Verfahren der Galvanoformung live durch die Herstellung von Matrizen (Negativform vom Plattenmaster) für das Pressen von Schallplatten zu erleben. Zum Beispiel sahen die Oberflächentechniker die einzelnen Prozessschritte ausgehend vom Metallisieren des Vinylschnittes (Masters) mit Silberionen über das Verstärken der Metallschicht mittels mehrstufiger galvanischer Nickelabscheidung bis hin zum Abformen der Matrize als Presswerkzeug. Darüber hinaus lernten sie das Mastering (Anpassen der digitalen Audiodatei und das Schneiden des Masters) in den Tonstudios, die Maschinen zum Pressen und Verpacken der Vinylplatten und die Stationen für die Qualitätssicherung kennen.

Text und Bild: Scott Dombrowe